Reduktionsdruck
Seit Jahrtausenden bewegt sich die Mandragora auf dem schmalen Grat zwischen heiliger Medizin und verbotener Magie. Diese geheimnisvolle Pflanze mit ihrer humanoiden Wurzel, die unseren eigenen Körpern zu ähneln scheint, wird als mächtiges Heilmittel verehrt und als Werkzeug dunkler Zauberei gefürchtet.
Alte Zivilisationen von Mesopotamien bis Ägypten schätzten die Mandragora wegen ihrer mystischen Eigenschaften und erkannten ihre Fähigkeit, Schmerzen zu lindern, Visionen hervorzurufen und die Fruchtbarkeit zu fördern. Als Pflanze mit der Form eines menschlichen Körpers glaubte man, dass die Mandragora Kontrolle über den Körper ausüben könne: Sie könne Liebe oder Empfängnis hervorrufen oder Glück, Reichtum und Macht bringen. Frauen, als Hüterinnen des Kräuterwissens, kannten ihre Geheimnisse – wie man sie sicher erntet, wie man sie für Heilzwecke vorbereitet und wie man ihre Kraft für Gutes nutzt.
Als jedoch patriarchalische Institutionen an Macht gewannen, wurde dieses weibliche Wissen gefährlich. Im Mittelalter galt Mandrake als wichtiger Bestandteil zahlreicher Rezepte für Hexensalben sowie als Hauptbestandteil magischer Tränke und Gebräue. Was einst als heilige Medizin galt, wurde zum Beweis für Hexerei. Die Kirche, die sich durch die Autonomie und das Heilwissen der Frauen bedroht sah, verwandelte die Mandragora von einer Verbündeten in eine Gegnerin.
Der eindringlichste Mythos über diese Pflanze – dass sie „einen so lauten Schrei ausstößt, dass er denjenigen töten könnte, der versucht, sie zu entwurzeln“ – spricht für diese Verwandlung. Vielleicht war dieser Schrei das Echo all der weisen Frauen, die zum Schweigen gebracht wurden, all der Heilerinnen, die verurteilt wurden, all des heiligen Wissens, das durch Angst und Kontrolle verloren ging.
Dieses Kunstwerk bringt die wahre Essenz der Mandragora wieder zum Vorschein – sinnlich, kraftvoll und ohne Scham. Die Wurzelfigur verkörpert das göttliche Weibliche, das patriarchalische Kräfte zu unterdrücken versuchten, und präsentiert sie nicht als dämonisch, sondern so, wie sie wirklich ist: geheimnisvoll, kraftvoll und in ihrer Komplexität wunderschön menschlich.
Mit der Würdigung der Mandragora ehren wir die Kräuterkundigen, Hebammen und Heilerinnen, die dieses Wissen über Jahrhunderte der Verfolgung hinweg bewahrt und die heilige Verbindung zwischen Frauen und der Pflanzenwelt am Leben erhalten haben.
Alle meine Kunstwerke sind handgefertigt und Originale, eine Mischung aus limitierten und unlimitierten Linolschnitten. Die Drucke werden in meinem Atelier in den Laurentides, Kanada, entworfen, hergestellt und gedruckt.
Bitte beachten Sie: Aufgrund der Handarbeit kann es zu geringfügigen Abweichungen vom Bild kommen, sei es in der Farbe, der Gleichmäßigkeit der Tinte oder anderen kleinen Unterschieden.